Normalerweise möchte man über solche Spiele schnell die
gnädige Decke des Vergessens ausbreiten, doch auch schlechte Tage müssen
aufgearbeitet werden.
Es begann gut für die Gerschen am Rande Jenas: Anne-Kathrin
Schinkel setzt einen Freistoß über das Querholz (10.), Petra Wendler trifft
nach Schinkel-Querpass die Torfrau (12.) und Kathrin Steppe in der 15. Minute
den Außenpfosten. Nach 20 Minuten stand im Berichtsheft „Zöllnitz verteidigt tapfer, Gera stürmt, trifft aber das Tor nicht".
Und aus völlig blauem Himmel steht es plötzlich 1:0 für die
Gastgeberinnen!
Stephanie Vogler nahm einen Ball direkt und der
Sonntagsschuss senkte sich hinter die verdutzte Juliane Wöllner ins lange Eck
(24.).
Das nahm Zöllnitz zum Anlass, forscher zu agieren. Gegen
Nicole Sippach musste Juliane Wöllner zwei Mal ordentlich ran (26. und 39.),
auch Julia Schotts Schuss war nicht ungefährlich, doch Geras Auffälligste,
Anne-Kathrin Schinkel, blockte rechtzeitig.
Der F.F.C. hatte vor der Pause noch genau zwei große
Auftritte: einen Schinkel-Freistoß (28., der erste Versuch geht in die Mauer,
der zweite Versuch drüber) und das Tor von Petra Wendler zum Endstand (das
wusste zu diesem Zeitpunkt nur noch keiner). Die Frauen-Zweitbundesliga-Schiedsrichterin
Schinkel passt in die Mitte und dort befördert Petra Wendler den Ball im
Getümmel über die magische Linie (38.).
Zöllnitz stellte sich ab Wiederbeginn komplett hinten rein
und ließ kommen. Die Kontertaktik sollte den Gerschen in der Folge noch viel
Kopfzerbrechen bereiten.
Wolfgang Ansorge hatte gerade wieder angepfiffen, da
verzeichnete Petra Wendler schon die nächste Chance. Ihren Schuss vereitelte
aber die wenig geprüfte Lisa Hentschel im Zöllnitzer Kasten; Tina Gruschwitz
setzte den Nachschuss vorbei (41.). Ein Schinkel-Querpass, doch Anne Trillhose,
die im gesamten Verlauf wie der Fels in der Brandung stand und alle Bälle mit
Brachialgewalt nach vorn klärte, rettete vor der einschussbereiten Petra
Wendler (47.). Auch aus Anika Baums klugem Anspiel auf Petra Wendler wurde
nichts; die Dauerbrennerin jagte die Kugel volley drüber (48.). Anna-Kathrin
Schinkel versuchte es in der 50. aus dem Hinterhalt, Lisa Hentschel war da.
Und dann war die Zeit des F.F.C. vorbei. Den Grün-Schwarzen
fiel bis zum Schluss überhaupt nichts mehr ein, um den weiß-blauen Beton zu
knacken. Schlimmer noch, man machte den Gegner durch Fehlabspiele stark und
hätte in der 51. (Juliane Wöllner ist da), 61. (dito), 69. (ganz großes Glück
nach einem katastrophalen Missverständnis im Rückraum) und 75. Minute (Juliane
Wöllner bleibt auch hier Sieger) leicht noch das 1:2 oder Schlimmeres kassieren
können. Doch im Spiel zweier schwacher Mannschaften hielt das gerechtfertigte
1:1 bis zum Schluss durch.
Auf den Punkt brachte es Geras Co-Trainer Michael Steppe: „So gut wir auch angefangen haben, so rapide
haben wir auch nachgelassen."
Statistik zum Spiel:
Torfolge : 1:0 Stephanie Vogler (24.) 1:1 Petra Wendler (38.)
FV Rodatal Zöllnitz : Hentschel - Vogler, Kunath, Rost, Schott (MK), Sippach, Trillhose (Putze, Baumann)
F. F. C. Gera II : Wöllner - Baum, K. Steppe (MK), Hühne, Schinkel, Wendler, Gruschwitz (Nitzschke, Geiermann, Schultz)
Zuschauer : 53
Schiedsrichter : Wolfgang Ansorge (Bürgel)
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