Mit einem sehr guten 3. Platz im Hallen-Landesausscheid beendeten die B-Juniorinnen des F.F.C. Gera ihre Hallensaison und ernteten in Eisenberg viele ideelle Blumensträuße. Hinter dem erwartungsgemäßen Sieger, dem Bundesligisten USV Jena und dem 1. FFV Erfurt nahmen die Grün-Schwarzen den 3. Platz auf dem Siegertreppchen ein. Leider reiste Bad Salzungen nicht an, so mussten die TFV-Spielleiter Gudrun Gania und Bernd Bock kurz vor Beginn neu disponieren und änderten den Spielmodus von „Staffel" in „Jeder gegen Jeden" über jeweils zehn Minuten.
Die Auftaktpartie des Turniers fiel dem F.F.C. zu – Bad Langensalza hieß die erste Hürde.Am Ende tüteten Lea Friedemann (2 Tore), Melissa Lautenschläger sowie Lara Schirmer (je 1 Treffer) beim 4:0 die ersten Punkte für Gera ein. Staffelkonkurrent Erfurt war danach wohl eine Nummer zu hoch. Zwar brachte Melissa Lautenschläger ihre Farben mit 1:0 in Front, doch drei unnötige Gegentore, die allesamt aus mangelnder Abwehrarbeit und schlechtem Zweikampfverhalten resultierten, brachten Erfurt den 3:1-Sieg.
Mit reichlich Wut in den Bäuchen bot man danach dem USV Jena eine großartige Hatz. Schon 0:2 im Hintertreffen, egalisierte Lea Friedemann mit zwei Treffern das Ergebnis und rüttelte damit an den Nerven der Saalestädterinnen. Leider muss man konstatieren, dass der schwache Schiedsrichter zwei fällige Zeitstrafen gegen die Jenenserinnen unausgesprochen ließ; eine davon für ein richtig rüdes Einsteigen von hinten, bei dem sich Melissa Lautenschläger eine leichte Gehirnerschütterung zuzog. Kurz vor Schluss dann zu allem Überfluss auch noch der Nackenschlag: der USV fing eine Geraer Ecke ab und markierte im Gegenzug den 3:2-Endstand.
Spätestens jetzt war allen klar, dass die verbleibenden Partien gewonnen werden mussten, wollte man sich eine Medaillenchance erhalten.Gegen den Weimarer FFC, der mit Katja Groll die Torschützenkönigin des Turniers in seinen Reihen hatte, gelang dies nur halb. Das 3:3 war vom Verlauf her dermaßen unglücklich, dass die Geraer Zuschauer für die abschließenden Partien das Schlimmste befürchten mussten.In einer Partie auf Augenhöhe, die vor Höhepunkten strotzte, legte Lara Schirmer nach einem Pfostentreffer von Lea Friedemann das 1:0 vor. Weimar glich aus und Lea Friedemann reichte gleich darauf das 2:1 nach. Und wieder war Weimar dran – 2:2. 113 Sekunden vor Spielende narrte Melissa Lautenschläger ganz Weimar und erzielte überlegt das 3:2. Bis ganz kurz vor Ultimo hatte das Ergebnis Bestand; doch es reichte nicht: mit dem letzten Angriff gelang den Mädels aus der Klassikerstadt bei Zeigerstand 9:57 das 3:3!Und als wäre das noch nicht genug, wurde beim Stand von 3:2 ein Geraer Treffer nicht anerkannt. Das Foto zeigt den Ball genau eine Umdrehung hinter der Linie, das konnte der Unparteiische aber aus seiner Position beileibe nicht erkennen.
Um es vorweg zu nehmen – der psychische Knacks blieb aus. Die restlichen beiden Begegnungen (Eisenberg und Oberweimar) entschied der F.F.C. jeweils mit 2:1 für sich und hatte in Melissa Lautenschläger, die dabei alle vier Treffer erzielte, die mannschaftsinterne Torschützenkönigin. Am Ende standen bei ihr sieben Tore zu Buche – nur einer weniger als die „Torkanone des Turniers" Katja Groll, die den Ball acht Mal versenkte.
Beste Torhüterin wurde (mal wieder) die Eisenbergerin Emily Retzlaff – da gab es keine zwei Meinungen. Das Riesentalent brachte die Gegner reihenweise um den Torerfolg und erntete teilweise stehende Ovationen. Auch für die Erfurterin Caroline Jacobi wurde es ein schöner Tag: sie nahm den Preis für die „Beste Spielerin" entgegen. |
Geras Trainerinnen Tina Förster und Angelika Lang (Foto) waren sich nach dem Turnier einig, dass man mit ein wenig mehr Glück und besserem Zweikampfverhalten noch mindestens Silber hätte erreichen können. „Gewinnen wir gegen Weimar und holen gegen Jena und Erfurt einen Punkt, wird es der 2. Platz. Gerade in diesen Partien haben wir uns die Gegentore viel zu leicht eingefangen. Unzufrieden sind wir aber nicht, da am Ende eine Medaille nach Gera geht. Ein Riesenlob an Melissa Lautenschläger. Sie hat trotz `Schädelbrummen` durchgezogen und war mit sieben Toren zweitbeste Schützin. Natürlich gratulieren wir ganz herzlich dem USV Jena zum Titel und dem 1. FFV Erfurt zu Silber." |
Für den F.F.C. Gera spielten: Juliane Wöllner (Sarah Döbler) - Iris Mörsel (MK), Anika Baum, Zoe Krug, Lea Friedemann (5 Tore), Melissa Lautenschläger (7), Sarah Braune und Lara Schirmer (2)
Statistik : - Einzelauszeichnungen - Beste Spielerin : Caroline Jacobi (1. FFV Erfurt) Beste Torschützin :Katja Groll (Weimarer FFC / 8 Tore) Beste Torhüterin : Emily Retzlaff (SpG Eisenberg/Hermsdorf)
Die Ergebnisse in der Übersicht: Jena vs. Erfurt 1:0, vs. Gera 3:2, vs. Weimar 2:0, vs. Eisenberg 4:0, vs. Oberweimar 2:0, vs. Bad Langensalza 5:0; Erfurt vs. Gera 3:1, vs. Weimar 1:1, vs. Eisenberg 1:0, vs. Oberweimar 2:0, vs. Bad Langensalza 5:2; Gera vs. Weimar 3:3, Eisenberg 2:1, vs. Oberweimar 2:1, vs. Bad Langensalza 4:0; Weimar vs. Eisenberg 1:1, vs. Oberweimar 2:1, vs. Bad Langensalza 6:0; Eisenberg vs. Oberweimar 1:0, vs. Bad Langensalza 2:0; Oberweimar vs. Bad Langensalza 0:0
Thüringer Hallenmeister der B-Juniorinnen: FF USV Jena 18 Punkte / 17:2 Tore
2. Platz 1. FFV Erfurt 13 / 12:5 3. Platz F.F.C. Gera 10 / 14:11 4. Platz Weimarer FFC 9 / 13:8 5. Platz SpG Eisenberg/Hermsdorf 7 / 5:8 6. Platz VfB Oberweimar 1 / 2:9 7. Platz FSV 1986 Bad Langensalza 1/ 2:20 |