Es ist schwer, Anne-Kathrin Schinkel zu einem Gespräch zu treffen.

Die vielbeschäftigte Schiedsrichterin ist oft unterwegs, meist hat sie pro Wochenende zwei Einsätze auf den Sportplätzen in ganz Mitteldeutschland zu bewältigen.

Überhaupt, Sport steht auf ihrer Favoritenliste ganz oben, ob es nun die gesamte Palette im Wasser- oder im Wintersport ist. Darunter sind auch so exotische Sportarten wie Kite-Surfen und Wakeboarden. Große Erfolge feierte sie bei der OTG Gera im Badminton; seit ihrem 14. Lebensjahr gehörte sie dem Verein auf der „Ossel" an. Mittlerweile hat sich aber ihr Fokus verschoben, sie widmet ihre spärliche Freizeit nun voll und ganz dem Fußball.

Hier kann und will sie es noch sehr weit bringen.

Als Regionalliga-Schiedsrichterin und mittlerweile auch als Linienrichterin in der 2. Frauen-Bundesliga steht der 24-jährigen Studentin die gesamte Fußballwelt offen. Demzufolge formulierte sie auch ihre Visionen: in ein bis zwei Jahren möchte sie in der 2. Frauen-Bundesliga pfeifen, langfristig sieht sie sich in der Beletage des deutschen Frauenfußballs.

Die gebürtige Geraerin ist trotz ihrer hohen sportlichen Ziele wohltuend auf dem Teppich geblieben. Befragt nach ihren privaten Wünschen, lächelte sie und sagte: „Eine Familie, Kinder, ein Haus".

Nichts Angehobenes, nichts Unerreichbares.

Ein Gespräch mit ihr ist angenehm: durch ihr offenes und freundliches Wesen kommt schnell eine gute Atmosphäre auf. Dabei ist sie aber auch sehr tiefgründig, offenbart klar strukturierte Gedanken und hat auch ihre berufliche Zukunft durchdacht.

Über die Stationen Gymnasiallehrerin und Schulleiterin möchte sie irgendwann an der Entwicklung der „Schule der Zukunft" mitarbeiten.

Derzeit steht sie aber noch am Anfang ihres Weges und studiert Lehramt für die Fächer Sport und Mathe in Jena, arbeitet als Erzieherin in Jena und verfolgt ihren sportlichen Weg mit derselben Akribie.

Zwischen Ausbildungsterminen beim DFB, Seminaren in Jena, Spielleitungen und ihrer Arbeit mit den Grundschülern bleibt nur wenig Zeit, auch noch selbst die Fußballschuhe anzuziehen. Aber wenn es klappt, gibt sie in der Schiedsrichterauswahl des KFA Ostthüringen ein gutes Bild ab.